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h_da stellt informationswissenschaftliche Studiengänge neu auf

Der Fachbereich Media der Hochschule Darmstadt (h_da) wird seine informationswissenschaftlichen Studiengänge neu aufstellen, um auf die seit Jahren zurückgegangene Zahl der Einschreibungen zu reagieren. Für die Studiengänge Information Science (B.Sc.) und Information Science (M.Sc.) heißt dies im ersten Schritt, dass zum Wintersemester 2024/25 bzw. 2025/26 keine neuen Studierenden mehr aufgenommen werden sollen. Zudem wird die Aufhebung der Studiengänge zum Wintersemester 2028/29 empfohlen. Diesen Beschluss hat der Fachbereichsrat des Fachbereichs Media am 6. Februar gefasst.

In Reaktion hatten sich wissenschaftliche Einrichtungen und Verbände in Stellungnahmen für den Erhalt des Studiengangs ausgesprochen. Sie betonten unter anderem die Bedeutung informationswissenschaftlicher Kompetenzen für die digitale Entwicklung und kritische Reflektion der Technologien unserer Gesellschaft. 

Prof. Dr. Arnd Steinmetz, Präsident der Hochschule Darmstadt: „Wir teilen die Sorgen um die Ausbildung dringend gesuchter Fachkräfte für die digitale Transformation. Unser Ziel ist es daher, auch mehr Studierende für informationswissenschaftliche Inhalte zu gewinnen. Wir sehen aber, dass sehr breit aufgestellte Studiengänge wie Information Science heute nicht mehr so angenommen werden, wie noch vor einigen Jahren. Stattdessen sind stärker spezialisierte Studienangebote gefragt. Diesen Trend müssen wir aufgreifen, wenn wir wieder mehr junge Menschen für informationswissenschaftliche Themen gewinnen wollen. Wir haben daher jetzt einen Prozess begonnen, der am Ende nicht zu weniger, sondern zu mehr informationswissenschaftlichen Studienangeboten an der h_da führen wird. Wir laden die Fachverbände schon jetzt ein, ihre Perspektiven in die Fortentwicklung einzubringen. Wir sind uns sicher, dass Studieninteressierte über neu konzipierte Studienangebote besser verstehen werden, welche wichtigen gesellschaftlichen und technologischen Trends die Informationswissenschaft adressiert. Und das wird letztlich die Attraktivität des ganzen Berufsfeldes erhöhen.“

Für die aktuellen Studierenden im Bachelor- und Masterstudiengang Information Science sind keine persönlichen Nachteile zu erwarten. So garantiert die Hochschule ihren Information Science-Studierenden ausreichend Zeit für ihren Studienabschluss: Sie können im Bachelor- und Masterprogramm auch noch zwei Jahre nach Ende ihrer Regelstudienzeit in voller fachlicher Breite ihren Abschluss machen. Das beinhaltet auch, dass alle Studierenden im Bachelorstudiengang in den Masterstudiengang wechseln können. Nach Ablauf der Frist von Regelstudienzeit + vier Semester können sie an der Hochschule einen geeigneten alternativen Masterstudiengang belegen.

Natürlich können sich auch die Beschäftigten der beiden Studiengänge darauf verlassen, ihr wertvolles Wissen und ihre Erfahrung weiterhin an der h_da einbringen zu können. Sie haben bereits die Zusicherung erhalten, dass potenzielle Veränderungen von Aufgabenzuschnitt oder Arbeitsumfeld mit ihnen partizipativ besprochen und vorbereitet werden.

Vom Aufnahmestopp der Information Science ausdrücklich nicht betroffen ist das kooperative Volontariat mit Zertifikat „wissenschaftliche*r Dokumentar*in (Information Specialist). In diesem bundesweit einzigartigen zweijährigen wissenschaftlichen Volontariat arbeitet die h_da mit den Dokumentationsressorts namhafter Medienhäuser zusammen.

Technische Innovationen, gesellschaftliche Trends, demografische Veränderungen und Entwicklungen auf dem Bildungsmarkt spiegeln sich fortlaufend auch in Veränderungen des Studienangebots der Hochschule Darmstadt. So bleiben die anwendungsorientierten Studienprogramme am Puls der Zeit. Beispielsweise ist 2013 der Studiengang „Digital Media“ in vier separate Studiengänge aufgeteilt worden: Animation & Game, Interactive Media Design, Sound & Music Production und Motion Pictures. Der ehemalige Studiengang Wissenschaftsjournalismus ging als Schwerpunkt im Studiengang Online-Journalismus auf.

Bundesweit stehen wissenschaftliche Bildungseinrichtungen unter dem Druck sinkender Studierendenzahlen aufgrund abnehmender Jahrgangsstärken. So meldete das Statistische Bundesamt im November 2023 einen bundesweiten Rückgang der Studierendenzahlen im zweiten Jahr in Folge. In Hessen fiel der Rückgang mit minus 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr sogar überdurchschnittlich stark aus.